Bei der Welpenerziehung die wichtige Phase nutzen!

Wenn Hunde nicht nur gut hören, sondern gehorchen sollen

Ich liebe Ratgeber! Die Buchhandlungen sind voll davon, und ich glaube, daran bin ich nicht unschuldig. Ich bekenne mich als Ratgeber-Junkie, und diese Manie weitet sich natürlich auch auf meinen Terrier-Mix Fips aus. Besonders hilfreich waren die Ratschläge, die ich zur Welpenerziehung gefunden habe.
Dieser Hund ist zwar weitgehend beratungs-(Ratgeber-)resistent, aber auch dafür gibt es ja weiterführende Lektüre. Für Fortgeschrittene, sozusagen.

Aber heute soll es um die Anfänger gehen. Besonders wichtig waren die Ratschläge, die ich zum Thema Welpenerziehung gefunden habe. Ich wusste damals, dass ich diesen Babyhund-Augen niemals widerstehen könnte. Also, Ratgeber her. Das Erste, was ich in der Welpenzeit von Fips gelernt habe, war, dass auch ein Welpe in erster Linie ein Hund ist – und auch so behandelt und erzogen werden muss.

Prägephase

Bei der Welpenerziehung sollte man immer im Hinterkopf haben, dass dieses Alter die prägende Phase für den Liebling ist. „Was Fipschen falsch lernt, lernt Fips nie richtig“, habe ich wie ein Mantra gemurmelt (und tue dies noch heute). Bei aller Liebe, den tapsigen Schritten, Kulleraugen und runden Köpfchen: Die kleinen Fellbündel brauchen kontinuierliche Orientierung und konsequentes Verhalten aller Familienmitglieder, um Alleinsein, Kommandos, An-der-Leine-laufen und vieles mehr zu lernen. Dabei sollte man den jungen Hund natürlich nicht überfordern. Schritt für Schritt zum Erfolg – die Zeit ab der achten Woche kann für den kleinen Hunde-Knigge genutzt werden. Nach ungefähr einem Jahr sollte der Schnüffelschatz dann alle wichtigen Dinge drauf haben.

Doch eine Pfote nach der anderen! Besonders am Herzen liegt frischgebackenen Hundeeltern ja die Stubenreinheit des Welpen. Sobald der Welpe also nervös nach einem „Örtchen“ schnüffelt, bringt man ihn an eine geeignete Stelle. Am besten ist, ihn zunächst immer an dieselbe Stelle zu bringen, so verknüpft er Ort und Handlung recht schnell. Tipp: Welpen lieben saugfähige Untergründe, also eher eine Wiese statt einer geteerten Fläche wählen.

Als Rudelführer müssen wir unseren noch jungen Fellfreunden auch die Basics beibringen, wie „Sitz“, „Platz“, „Komm“ oder „Hier“. Für diese Lektionen, bei denen mal viel Geduld aufbringen sollte, muss man sich mit einem schönen Vorrat an Hundeleckerlis ausstatten. „Sitz“ wird zum Beispiel gelernt, indem man das Leckerli hinter den Kopf des Eleven hält. Er kommt nur an die Leckerei heran, wenn er sich setzt. Regelmäßig wiederholt, verknüpft er sein Verhalten mit der Belohnung. Sehr gut mit Sternchen.

Kommunikation

Eindeutig und unmissverständlich müssen wir mit dem Welpen sprechen – in Fips’ Welpenzeit hat mich das sehr unglücklich gemacht. Ich hätte dem kleinen Racker am liebsten alles erklärt („Dies ist nur der Staubsauger, der deine lästigen rumfliegenden Haare wegsaugt, davor musst du doch keine Angst haben, Frauchen ist auch gleich fertig, und außerdem musst du dich da mal langsam dran gewöhnen …“) und ich hätte dem kleinen, warmen schläfrigen Knäuel auch gern stundenlang Gute-Nacht-Geschichten vorgelesen, damit er die Welt besser versteht – ist aber alles kontraproduktiv. Klare Kommandos und Handzeichen sollten immer miteinander verknüpft werden, damit der Welpe die zentralen Begriffe lernen und darauf richtig reagieren kann. Alles andere verwirrt nur.

Damit aus dem agilen kleinen Knuddel kein alter dicker Kuddel wird, sollten die Belohnungs-Leckerli nach und nach durch anderer positive Verstärker ersetzt werden, Streicheln und Loben machen unsere Hunde auch glücklich.

Leinenführigkeit …

..ist quasi der Abschluss der Grundschule bei der Erziehung von Welpen. Halsband , Welpengeschirr und Leine können dem Kleinen spielerisch nahegebracht werden – schon in der Wohnung kann man eine Leine am Geschirr befestigen und den Hund eine Weile damit sein lassen. Aufmerksam und konzentriert sollte man bleiben, während der junge Hund lernt, an der Leine im „Gleichschritt“ mit uns zu laufen. Ziehen, Zerren, Leinebeißen, Ausbrechen – all dies spricht nicht für unsere Führungsqualitäten. Solch unerwünschtes Verhalten sollte nicht gefördert werden, auch wenn es bei einem kleinen Hund noch niedlich aussieht. Erwünschtes Verhalten wird ausgiebig gelobt, das ist der Trick, der – konsequent angewendet – unsere welpigen Rabauken zu wohlerzogenen … ähhh, also … ganz passabel erzogenen Lieblingshunden macht.

Mein Fips hat zwar die Grundschule recht erfolgreich abgeschlossen, an seinem Abitur arbeiten wir aber noch. Zum Glück gibt es dafür auch Ratgeber. Oder jede Menge Tipps in einem meiner nächsten Beiträge. Bis dahin!

 

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