Hunde und Kleinkinder – so klappt’s

Ein Hund ist eine echte Bereicherung für das Familienleben.

Hunde und Kinder passen richtig gut zusammen. Denn Vierbeiner und Kind verstehen sich oft intuitiv und ohne Worte, sie können voneinander lernen und gemeinsam eine gute Zeit haben.

Gleichzeitig stärkt ein Hund sogar das Immunsystem:
Studien zeigen zum Beispiel, dass schon Babys, die mit Hund leben, weniger unter Atemwegsproblemen und Infektionen leiden – wohl, weil Erreger und Bakterien, die das Tier mitbringt, das Immunsystem der Menschen fordern und stimulieren.

Ein Hund wirkt sich auch positiv auf das Sozialverhalten und die soziale Kompetenz aus: Kinder lernen Verantwortung zu übernehmen, gleichzeitig Grenzen zu ziehen und fair zu bleiben. Kinder mit Hunden verhalten sich nachweislich weniger aggressiv. Und natürlich kommt noch die emotionale Komponente hinzu: Hunde lieben und brauchen den Kontakt zum Menschen und ihre Liebe ist bedingungslos. Das tut den Zweibeinern gut – großen wie kleinen.

Sicherheit für Baby und Kleinkind

Doch es gibt auch Gefahren im Zusammenleben von Vierbeinern und jungen Zweibeinern. Statistisch passieren die meisten Beißunfälle leider mit dem Familienhund – die Kinder sind dabei zwischen drei und sechs Jahre alt.
Die Auslöser können vielfältig sein: Vielleicht reißt dem seit langer Zeit genervten und gestressten Hund der Geduldsfaden und er verteidigt sich. Nicht alle Hunde stecken plötzliche Bewegungen kleiner Kinder, den Lärm und die Unruhe einfach weg.

Noch schwieriger wird es, wenn Kleinkinder anfangen die Welt zu erkunden und Dinge anfassen und in die Hand nehmen wollen – auch Hundeohren und Hundeschwanz. Für den Hund ist das natürlich unangenehm und lästig. Fühlt er sich bedrängt oder tut ihm das Zwicken der Kinderhände sogar weh, wird er sich wehren wollen.
Auch Streit um heruntergefallenes Spielzeug kann Konflikte auslösen. Eine echte Herausforderung sind Welpen und Kleinkinder. Hier ist die Aufsicht durch Erwachsene noch wichtiger als sonst – denn Welpen wie Kleinkinder müssen noch viel übereinander und die Welt lernen.

Wichtig zu wissen ist, dass Hunde Babys und kleine Kinder nicht als Sozialpartner wahrnehmen. Für sie sind die kleinen Zweibeiner je nach Charakter und Wesen des Hundes sogar eher Konkurrenz oder Beute.

Natürlich ist ein problemloses und friedliches Zusammenleben trotzdem möglich. Damit es klappt, bedarf es einiger Voraussetzungen und vor allem klarer Regeln.

Grundgehorsam beim Hund

Ein Baby ist für jeden Hund eine große Umstellung. Der Rhythmus ändert sich, es kommt mehr Unruhe in den Alltag und die Aufmerksamkeit verschiebt sich. Deswegen sollte der Hund gut darauf vorbereitet werden und immer die Gelegenheit haben, sich zurückziehen zu können, wenn es ihm zu viel wird. Wichtig ist auch die Teilhabe an positiven Erlebnissen bei gemeinsamen Spaziergängen und gemütlichen Nachmittagen im Garten.
Kommt ein Baby, machen ein guter Grundgehorsam des Hundes und eine solide Erziehung die Eingewöhnung und das Zusammenleben ungemein leichter. Der Hund sollte also einiges schon gelernt haben: etwa, alleine zu bleiben, sich auf Kommando abzulegen und auf seinem Platz liegen zu bleiben und nicht an Menschen hoch zuspringen.

Wichtig ist außerdem, dass er sich Menschen und Hunden gegenüber nicht übermäßig ängstlich oder aggressiv verhält. Auch ein starker Jagdtrieb erschwert ein Zusammenleben mit kleinen Kindern. Der Hund sollte über eine gewisse Impulskontrolle verfügen und nicht allen Ideen nachjagen. Außerdem sollte der Hund verstanden haben, dass er nicht die Ressourcen kontrolliert: So können Streitigkeiten über Spielzeug oder Futter vermieden werden.
Ein Familienhund sollte außerdem nicht übermäßig geräuschempfindlich sein und sich auch von viel Lärm und Unruhe nicht stressen lassen. Hier ist es sinnvoll, wenn er sich selbst auf sein Hundebett zurückzieht, wenn es ihm zu viel wird. Auch Kinder verschiedenen Alters und ihr Verhalten sollte er bereits kennen gelernt haben.

(Hygiene)Regeln für die junge Familie mit Hund

Klare Regeln erleichtern das Zusammenleben zusätzlich.

Ganz wichtig: Hund und Kleinkind dürfen nicht allein und ohne Aufsicht gelassen werden – Erwachsene müssen das Spiel beaufsichtigen.
Ein weiterer prima Tipp für ein harmonisches Zusammenleben sind sogenannte Tabuzonen – für Mensch und für Tier: Rückzugsbereiche vom jeweils anderen, wo man ungestört ist und in Ruhe gelassen wird. Für den Hund kann das zum Beispiel bedeuten, dass er nicht in die Küche oder das Kinderzimmer darf, für die Kinder bedeutet es, dass sie den Hund nicht streicheln oder anfassen dürfen, wenn er auf seinem Platz oder seinem Körbchen liegt.
Deswegen ist es wichtig, dass Kinder früh lernen, dass sie sich umsichtig verhalten, dem Hund nicht wehtun und ihn auch nicht ärgern. Auch ein fressender oder schlafender Hund ist ein Tabu. Er darf nicht gestört werden.

Der Hund sollte außerdem natürlich regelmäßig dem Tierarzt vorgestellt, geimpft und entwurmt werden. Idealerweise isst der Hund nicht am Tisch mit und geht auch nicht mit ins Bett. Außerdem ist Händewaschen angesagt, wenn das Kind den Hund gestreichelt oder mit ihm gespielt hat – und natürlich vor dem Essen. Hat der Hund das Kind abgeleckt, geht man sich ebenfalls waschen.

 

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