Leben mit dem alten Hund

Leben mit dem alten Hund…

Mias Border Collie Fips ist ein echter Wirbelwind – doch in letzter Zeit schläft er mehr, lässt sich nicht mehr so leicht zum Spielen motivieren und bewegt sich langsamer und vorsichtiger.

Die Veränderung ist auch nicht von heute auf morgen eingetreten, sondern mit der Zeit. Mia kennt die Ursache: Fips wird alt.

Klar, Hunden geht es wie Menschen – wenn sie alt werden, geht das mit einigen Veränderungen einher. Doch was ist eigentlich „alt“ bei einem Hund – wann zählt der eigene Vierbeiner zu den Senioren? Das hängt zum einen stark von der Rasse ab. Große Hunderassen wie Doggen oder Rottweiler gelten schon ab sechs oder sieben Jahren als alt, kleinere Rassen wie Terrier oder Beagle können mit zehn Jahren noch quietschfidel und agil sein. Weitere Faktoren sind eine Kastration und körperliche Beschwerden und Krankheiten, die im Laufe des Hundelebens aufgetreten sind.

Ein alter Hund braucht Ruhe

Ein Hund im Alter hat besondere Bedürfnisse. Wie Mias Fips wird er mehr schlafen wollen und insgesamt wird er ruhiger und hat weniger Bewegungsdrang. Da sich der Stoffwechsel im Alter verändert, die Muskelmasse abnimmt und der Hund weniger Energie benötigt, kann es passieren, dass er beginnt zuzunehmen. Aber auch Gewichtsverlust und Appetitlosigkeit können Begleiterscheinungen des Alters sein. Zudem lässt die Leistung der Sinnesorgane nach: Die Augen trüben sich, manche Hunde hören schlechter. Viele alte Hunde bekommen eine graue Schnauze. Wo der junge Hund neugierig ist und schnell lernt, braucht der Senior mehr Zeit, sich in neuen Situationen zurechtzufinden und neue Aufgaben zu verstehen.

Und dann wird leider die Liste der möglichen Krankheiten länger:

Verdauungsprobleme mit Blähungen oder Verstopfungen können häufiger auftreten. Typische Leiden alter Hunde sind auch Gelenksprobleme und Arthrose. Aber auch Zahn-, Herz- und Nierenkrankheiten sind nicht unüblich bei Hundesenioren. Symptome für weitere Krankheiten können starker Durst und häufiges Wasserlassen, Mundgeruch und Zahnstein sein. Manche Senioren werden im Alter sogar inkontinent, andere dement, sind verwirrt und zeigen Orientierungsprobleme. Auch Fell und Haut können sich verändern.

Leben mit dem alten Hund

Doch was bedeutet das alles für Herrchen und Frauchen? Zum einen ist es wichtig, genau hinzusehen. Veränderungen treten schleichend ein und es ist wichtig, auf die neuen Bedürfnisse des Seniorhundes zu reagieren. Das bedeutet natürlich nicht, dass man sein Leben komplett umkrempeln muss – zu viel Veränderungen im Alter stecken weder Tier noch Mensch leicht weg.

Aber vielleicht tut es dem Hund besser, statt einem großen, langen Spaziergang mehrere kleine zu unternehmen. Der Seniorhund braucht nach wie vor Bewegung und wenn er toben will, dann darf er das. Wenn er aber deutlich langsamer unterwegs ist, stark hechelt und immer wieder zurückfällt, dann ist es Zeit die Strecken und auch das Lauftempo anzupassen. Auch das Einlegen von ein paar Pausen kann helfen.

Viele alte Hunde leiden unter Gelenksproblemen: Sie können nicht mehr ohne Weiteres ins Auto springen und auch das Treppenlaufen fällt ihnen zunehmend schwer. Da muss der Besitzer Hilfestellung leisten. Manche Hunde, vor allem die schlanken Rassen mit wenig Fell, beginnen zu frieren – dann kann sie ein Hundemantel im Freien schön warm halten.

Auch eine ruhige Umgebung oder ein ausgewiesener Ruheplatz zu Hause sorgen dafür, dass sich der alte Hund sicher und wohlfühlt. Hundematten gibt es mittlerweile sogar mit Stützfunktion, so dass beim Liegen die Gelenke entlastet werden.

Routinen sind jetzt besonders wichtig, um den vierbeinigen Senior nicht durcheinander zu bringen. Natürlich will er genauso gepflegt und umsorgt werden wie ein jüngerer Hund. Sinnvoll ist es, die regelmäßigen Checkup-Besuche beim Tierarzt zu erhöhen, um Krankheiten schnell erkennen zu können.

Den Senior richtig ernähren

Alte Hunde können schneller dick werden – aber genauso schädlich ist eine Mangelernährung. Deswegen sollte das Futter umgestellt werden, wenn sich die ersten Anzeichen des Alterns eingestellt haben. Seniorenfutter ist auf den veränderten Stoffwechsel des Hundes ausgerichtet. Er braucht Vitamine genauso wie Mineral- und Ballaststoffe sowie leicht verdauliche Eiweiße. Futter mit wenig Energiegehalt aber vielen Nährstoffen bietet sich für einen alten Hund an. Denn er hat den gleichen Nährstoffbedarf wie ein jüngerer, braucht aber weniger Energie – der Bedarf kann im Alter rund 20 Prozent sinken. Doch Vorsicht: Einfach weniger füttern ist nicht die Lösung, denn dann nimmt der Hund zu wenig Vitamine und Mineralstoffe auf.

Wichtig neben einer guten Ernährung ist außerdem, dass der Vierbeiner immer frisches Wasser zur Verfügung hat und genügend trinkt.

Wer diese Veränderungen berücksichtigt, kann seinem alten Hund einen angenehmen und umsorgten Lebensabend schenken.

 

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