Rassehund oder Mischling?

„Woher kommt Ihr Hund?“

Können Sie sich noch daran erinnern, wie Sie Ihren Hund bekommen haben? Hatten Sie damals genaue Vorstellungen, welcher Hund in Ihr Haus einziehen soll? Oder war es eher ein Zufall, der Sie zu Ihrem Hund geführt hat? Oder hat Ihr Hund gar Sie ausgesucht, wie es bei unserer Bürohundedame Nelly der Fall war?

Nelly ist eine süße Terrier-Mix-Hündin, die inzwischen schon das Seniorenalter erreicht hat und die meiste Zeit des Tages gemütlich in ihrem Hundebett döst. Nur ab und zu, wenn jemand ihrem Frauchen zu nah kommt, protestiert sie mit entschlossenem Bellen. Nelly kam aus dem polnischen Tierschutz und nahm selbst ihr zukünftiges Frauchen Lara ins Visier. Nach ein paar Probetagen, die Nelly mit Bravur bestanden hat, hatte unsere Geschäftsleitung Lara völlig ungeplant ihren zweiten Hund.

Welcher Hund passt zu Ihnen?

So spontan wie Lara mag nicht jeder sein. Meistens wird die Hundeanschaffung sorgfältig geplant. Und die Vorstellung von dem, wie der Hund aussehen und was er können soll, ist ziemlich präzise. Soll der neue Vierbeiner lieber ein langes Fell haben oder besser ein kurzes? Möchten Sie mit Ihrem Hund Hundesport betreiben? Soll er klein, mittelgroß oder gar riesig sein? Soll er lange Strecken beim Joggen mithalten können und auf Wanderungen mitgenommen werden? Oder suchen Sie einen Familienhund, der nicht zu viel Hundepflege braucht, wenig Jagdinstinkt hat und leicht zu erziehen ist? Bei Rassehunden sind solche Eigenschaften leichter vorherzusagen. Bei Mischlingen wird das etwas komplizierter – dafür sollen sie oft gesünder sein als Rassehunde.

Hundegesundheit ist nicht unwichtig

Viele Statistiken zeigen, dass Mischlinge oft gesünder sind als Rassenhunde. Grund dafür sind teils zu starre Standards, wie der Hund einer Rasse auszusehen und sich zu verhalten hat. Bei Jagdhunden wird in erster Linie auf den Jagdinstinkt und einen ausgeprägten Geruchssinn geachtet, bei Hütehunden auf die Fähigkeit, selbstständig Herden zusammen zu halten, bei Begleithunden auf ein attraktives Erscheinungsbild und eine hohe soziale Intelligenz. Oft hatte man aber die gesundheitlichen Aspekte der Zuchttiere außer Acht gelassen oder sogar Tiere aus naher Verwandtschaft gekreuzt. Das Resultat ist in der Augen der Kritiker, dass viele Rassehunde einfach überzüchtet sind.

Nicht an Hundegesundheit sparen!

Zum Glück gibt es immer mehr Hundefreunde, die es sich zu Aufgabe machen besonders gesunde Tiere zu züchten. Hunde, bei denen bereits gesundheitliche Probleme bekannt sind, werden nicht zur Zucht zugelassen. Aber auch Tiere ohne sichtbare gesundheitliche Beeinträchtigungen mit einem Gen-Defekt, werden von der Zucht ausgeschlossen. Dafür wird ein DNA-Test gemacht. Natürlich kosten solche Welpen oft Hunderte oder sogar Tausende Euro. Aber die Behandlungskosten eines Hundes mit schlechten Veranlagungen können ebenfalls schnell sehr teuer werden. Hinzu kommt natürlich das Leiden Ihres Lieblings.

Was Sie bei der Hundeauswahl beachten sollen

Ob Mischling oder Rassehund – wenn Sie einen gesunden und gut sozialisierten Vierbeiner suchen, sollen Sie bei der Anschaffung unbedingt auf Folgendes achten:

• Kaufen Sie niemals Welpen von Händlern auf Märkten, aus dem Kofferraum oder Bus heraus oder von „Züchtern“, die Sie nicht in ihrer Zucht besuchen dürfen! Die Welpen mögen dort deutlich unter üblichen Preisen angeboten werden, dafür sind diese oft krank, schlecht sozialisiert und ängstlich. Auch mit einen Kauf aus Mitleid fördern Sie dieses unlautere Gewerbe und damit das Leid vieler Hunde! Informieren Sie besser gleich die Polizei oder eine Tierschutzorganisation.

• Besuchen Sie beim Kauf eines Rassehundes den Züchter persönlich! Ein seriöser Züchter nimmt sich diese Zeit für Sie. Schauen Sie sich an, wie das Muttertier mit seinen Welpen gehalten wird. Der Bereich, wo die Tiere leben, sollte sauber, hell, warm und geräumig sein. Die Welpen sollen möglichst in der Menschennähe aufwachsen und bereits regelmäßig neuen Situationen ausgesetzt worden sein: drinnen und draußen im Garten, an der Leine auf der Straße, in fremden Räumen usw.

• Möchten Sie nicht das Geld für einen Rassehund ausgeben, hören Sie sich um, ob auf einem Bauernhof in der Umgebung Welpen zu verkaufen sind. Achten Sie auch hier auf das Verhalten des Muttertiers: ist es ängstlich, sehr scheu oder gar aggressiv, kann dies darauf hindeuten, dass es misshandelt wird oder wenig Kontakt zu Menschen hat. Ihre Welpen können dann ein schlechtes Sozialverhalten und/oder Verhaltensstörungen aufweisen, die nur mit viel Erfahrung, Mühe und Geduld zu korrigieren sind.

• Fragen Sie auch im Tierschutz oder in Tierheimen nach: Hier findet man oft Rassehunde. Tierheimhunde sind oft schon etwas älter, aber wenn Sie sich für einen solchen entscheiden und mit dem Hund fleißig und geduldig trainieren, bekommen Sie unheimlich viel Liebe und Dankbarkeit zurück.

So hat es auch mit Lara und Nelly geklappt. Die beiden sind heute ein echt tolles Team!

 

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