Wie finde ich den richtigen Hund für mich?

Was ist der perfekte Hund? Die Antwort ist klar: Es kommt ganz darauf an. Was für den einen der absolute Traumvierbeiner ist, kann für den anderen der Albtraum auf vier Beinen sein.
Welcher Hund zu dir passt, hängt ganz von deinen Vorlieben, Fähigkeiten und Voraussetzungen ab und ist deswegen eine individuelle Wahl. Wir haben die wichtigsten Faktoren zusammengestellt, an denen du dich bei der Entscheidung orientieren kannst.

Die Familie

Hast du eine Familie, Kinder, bist du Single oder in einer Beziehung? Ein Familienhund bringt andere Eigenschaften mit als der Begleiter einer Einzelperson. Er sollte geduldig, ausgeglichen, freundlich und leicht zu erziehen sein. Hier stellen sich unter anderem Fragen wie: Wie aktiv seid ihr? Wie viel Zeit habt ihr? Gibt es Allergiker? Wie lebt ihr? Habt ihr ein Haus mit Garten oder wohnt ihr in der Stadt? Hiervon hängen zum Beispiel die Größe des Hundes und sein Bewegungsdrang ab. Am besten für Familien eignen sich Rassen, die Energie, aber keinen Jagdinstinkt haben. Als kinderfreundliche Familienhunde gelten zum Beispiel Collies, Berner Sennenhunde, Labradore und Golden Retriever. Wenn ihr wenig Zeit habt, solltet ihr keinen Hund mit großem Bewegungsdrang auswählen. Auch der Bichon Frisé, ein kleiner lockiger Franzose, ist ein idealer Familienhund, kompakt in der Größe, intelligent und neugierig. Der Havaneser ist fröhlich und ebenfalls kinderfreundlich. Wer mehr Action will, sollte sich den Australian Shepherd, einen Hütehund mit Bewegungsdrang, anschauen.

Andere Haustiere

Kommt der Hund in einen Haushalt, in dem bereits andere Tiere leben, kann das eine Herausforderung werden – muss es aber nicht. Lebt bereits eine Katze in der Wohnung oder dem Haus, musst du sicherstellen, dass sie einen sicheren Rückzugsort hat. Beide müssen getrennt gefüttert werden und beide brauchen das gleiche Maß an Zuneigung, damit kein Neid entsteht. Kleintiere wie Meerschweinchen oder Kaninchen können für Hunde mit Jagdtrieb ein interessanter Leckerbissen sein. Hier musst du gut erziehen bzw. den Hund stets beaufsichtigen – eventuell mit Leine. Gute Kameraden für andere Haustiere sind zum Beispiel Boxer, Pudel oder Havaneser; Labradore sollen sich mit Katzen verstehen.

Kosten für den Unterhalt des Hundes

Ein Hund kostet Geld, das ist klar. Größe und Kosten müssen nicht zusammenhängen, können aber, denn ein großer Hund frisst mehr als ein kleiner. Bis zu 100 Euro Versorgungskosten können im Monat im Durchschnitt entstehen, dazu kommen weitere Ausgaben für Tierarzt, Versicherung und Ausstattung wie Schlafplatz oder Hundegeschirr. Auch die Hundesteuer schlägt zu Buche – bei Listenhunden können pro Jahr sogar mehrere Hundert Euro fällig werden.

Pflege des Hundes

Auf den ersten Blick scheint dieser Punkt keine große Rolle zu spielen, aber unterschätze nicht die Pflege, die ein Langhaarhund erfordert. Collie und Yorkshire Terrier wollen regelmäßig gebürstet werden, damit das Fell nicht verfilzt – manche Rassen sogar täglich. Rassen wie Pudel oder Portugiesischer Wasserhund gehen sogar zum Friseur. Außerdem müssen Krallen, Pfoten und Zähne gepflegt werden, bei manchen Rassen sollte außerdem ein Fokus auf Ohren und Augen liegen. Wer wenig Zeit oder Lust auf intensive Fellpflege hat, ist mit einer Kurzhaarrasse wie einem Labrador gut beraten.

Der Charakter des Hundes

Hunde sind natürlich Individuen – manche sind mutige Draufgänger, andere abwartende Sensibelchen. Allerdings gibt es Eigenschaften, die manchen Rassen besonders zugeschrieben werden und die sich in der Praxis bestätigen. So gelten Dackel und Beagle als ziemlich stur, der Deutsche Schäferhund als sehr gehorsam und gelehrig und der Labrador als unkompliziert. Der Border Collie braucht Action und Auslastung und der Husky will arbeiten und ist zu jedermann freundlich. Spaß kann man auch mit dem Jack Russel Terrier haben; er weiß aber, was er will und ist definitiv kein Schoßhund.

Die Rasse deiner Wahl sollte deswegen zu deinen Vorlieben passen. Und denke daran, dass du einen Hund zwar erziehen, nicht aber sein Wesen verändern kannst. Du kannst seine Anlagen fördern. Der Foxterrier ist ein Hund mit starkem Jagdtrieb, er wird nicht zu einem Schoßhund werden. Und die Französische Bulldogge wird sich nicht in einen guten Begleithund zum Joggen verwandeln.
Mischlingshunde gelten als robust – welche Eigenschaften sie mitbringen, weißt du aber erst, wenn du den Hund bereits kennengelernt hast. Wirklich zuverlässige Vorhersagen lassen sich nicht treffen.

Deine Erfahrung

Was du bei der Wahl deines Hundes ebenfalls berücksichtigen solltest, ist deine eigene Erfahrung. Lebst du mit Hunden zusammen, seitdem du ein Kind bist? Oder willst du dir endlich deinen ersten eigenen Hund anschaffen? Manche Hunde sind unkompliziert und damit auch für Anfänger geeignet, andere brauchen mehr Führung und einen erfahrenen Menschen an der Seite. Golden Retriever, Pudel, Havaneser und Malteser, Papillon und Bichon Frisé, sowie der Leonberger gelten allesamt als gute Hunde für Einsteiger. Der Pudel ist entspannt und umgänglich, intelligent und anpassungsfähig. Der Papillon ist ruhig und anspruchslos, der Golden Retriever will es seinem Menschen recht machen. Der große Leonberger liebt Streicheleinheiten und punktet mit ruhigem Gemüt. Auch der Labrador ist ein Hund für Anfänger mit seiner Sanftmut und Freundlichkeit. Als besonders ruhig gelten zum Beispiel Mops und Französische Bulldogge, aber auch Bernhardiner und Berner Sennenhund.

Die Gesundheit

Größe und Temperament des Hundes müssen auch zu deinen körperlichen Voraussetzungen passen. Als zierliche Person kann dich ein Hund mit 50 Kilogramm Gewicht sprichwörtlich von den Beinen reißen, sollte er einmal an der Leine ziehen. Auch bei Hunden für Senioren oder Familien mit Kindern spielt dieser Faktor eine Rolle. Der Malteser gilt für beide als gute Wahl, da er ausgeglichen und eben kein Riesenhund ist.

 

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